Hochzeit auf bayerisch

Veröffentlicht am: Montag, 2. September 2013 von Administrator in: Hochzeit-Premium Magazin

Zu jeder Hochzeit gehören sie dazu: die traditionellen Bräuche. Besonders in Bayern, dem größten Bundesland der Republik, werden bestimmte Bräuche noch sehr ernst genommen. Über die Landesgrenzen hinaus dürfte den meisten bekannt sein, dass sich Braut und Bräutigam häufig in einem klassischen Trachtenoutfit das Ja-Wort geben. Doch auch neben Dirndl und Lederhose gibt es noch einige Bräuche, die bei vielen Hochzeiten in Bayern mit Freude zelebriert werden. Wir haben uns ein paar der wichtigsten Traditionen rausgesucht und wollen Euch einen kurzen Überblick geben.

Die Brautentführung in Bayern: das „Gstanzl“

Der Hochzeitsbrauch, bei dem die Braut entführt wird, wird natürlich auch über die bayerischen Landesgrenzen hinaus praktiziert. Freunde und Bayerisches BrautpaarBekannte des Paares entführen die Braut und verstecken diese meist in einer Bar. Der Bräutigam muss diese dort abholen und auch die Rechnung der Gäste bezahlen. In Bayern wird dieser Brauch jedoch noch um eine Komponente ergänzt: das „Gstanzl“. Hierbei handelt es sich um eine Art folkloristischen Spottgesang, der im Drei-Viertel-Takt vorgetragen wird, in traditioneller Mundart und meist auch aus dem Stegreif. Kein Wunder also, dass dieser Brauch besonders beliebt ist, da sich der Bräutigam häufig verhaspelt. Nur die wenigsten beherrschen heutzutage noch die ur-traditionelle bayerische Mundart.

Das Kranzlpaar

Das Kranzlpaar ist das bayerische und österreichische Pendant zu den bekannten Trauzeugen, allerdings unterliegen sie strengeren Anforderungen. Zunächst einmal müssen sowohl Mann als auch Frau, die das Kranzlpaar bilden, unverheiratet sein. Entweder sind die beiden ein Paar, oder aber enge Freunde des Brautpaares. Sie haben im Prinzip dieselben Aufgaben wie Trauzeugen, sollen diese jedoch bei bestimmten Dingen zusätzlich unterstützen. Das Kranzlpaar verteilt zum Beispiel vor der Trauung Autoschleifen und Gastanstecker an die Gäste, und erhält von diesen in der Regel ein wenig Geld, um die Kosten zu decken.

Außerdem muss das Kranzlpaar auf der Hochzeitsfeier, nach dem Eröffnungstanz des Brautpaares, unbedingt als erstes Paar auf die Tanzfläche. Geschieht dies nicht, so müssen die beiden eine Lokalrunde ausgeben. Hier ist richtiges Timing also wirklich Geld wert, vor allem bei einer großen Hochzeit.

Der Maschkern

Hierbei handelt es sich um einen Brauch, der auf jeden Fall Stimmung in jede Hochzeitsfeier bringt. Das Wort „Maschkern“ stammt von maskieren. Bekannte und Freunde des Brautpaares verkleiden sich und spielen lustige Situationen und Anekdoten aus dem Leben der beiden nach. Der Erzähler der Vorführung ist ein Harlekin. Früher gab es eine Mahlzeit als Dank für die Vorführung, heute wird meist ein kräftiger Schnaps gereicht.

An den drei Ritualen, die wir Euch hier vorgestellt haben lässt sich der urige Charakter einer bayerischen Hochzeit gut erkennen. Doch auch in Bayern werden nicht ausschließlich bayerische Hochzeitsrituale vollzogen. Auch im größten Bundesland Deutschlands ist man offen für neues. Tradition und Moderne werden hier vermischt.

Habt Ihr bereits an einer Hochzeit mit bayerischen Traditionen teilgenommen? Oder habt Ihr bereits selbst eine organisiert? Vielleicht seid Ihr sogar bereits die eine Hälfte des Kranzlpaares gewesen? Wir freuen uns über Eure Geschichten, lasst uns doch einfach einen Kommentar da!

Fotoquelle: © frankdaniels – Fotolia.com